An eine Katze
Mein edler Freund, ich bitte
sehr: Komm doch her, Sitz neben mir und schau mich dann Mit
deinen lieben Augen an, Mit Augen voller Glanz und Gold; Dein
Blick, so ist er treu und hold.
Dein wundervolles weiches Fell,
Schwarz und hell, So seidig, üppig, voller Pracht, Wie
Wolkenhimmel in der Nacht Belohnt die Hand, die dich liebkost, Mit freundlicherem Glück und Trost.
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Die Hunde freunden gerne sich an Mit jedermann. Doch
du, von lauterer Natur, Liebst deine wahren Freunde nur, Berührst
mit deiner Pfote mich - Ja, Lieber, ich verstehe dich.
Was
geht wohl vor in deinem Geist - Ach, wer weiß? Wenig nur ist uns
bekannt. Trotz unsrem Freundschaftsband. Vielleicht ist's dem
Menschen Nur vergönnt, Daß er das Leben besser kennt.
Algernon Charles Swinburne
(1837-1909) |